Kunst und Kultur erleben

Das inspirierende Miteinander von Geschäftsalltag, Kunst und Kultur gehört untrennbar zur Würth-Gruppe. Umso mehr im Jubiläumsjahr 2020. Trotz zweier Corona-Pausen begeisterte das europaweit hochkarätige Kulturengagement von Würth das Publikum erneut mit vielfältigen Aktivitäten in Kunst, Musik und Literatur. Mittelpunkt bleibt die beeindruckende Sammlung Würth mit ihren über 18.300 Kunstwerken.


Carmen Würth Forum

Mit dem Museum Würth 2 und einem exklusiven Konferenzbereich für bis zu 700 Personen haben David Chipperfield Architects 2020 das Kultur- und Kongresszentrum Carmen Würth Forum in Künzelsau fertiggestellt. Aus der 2005 formulierten Vision des Unternehmers Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, „das inspirierende Erlebnis guter Architektur, Kunst und Kultur in den (Arbeits-)Alltag von Mitarbeitern, Geschäftspartnern und interessierter Öffentlichkeit einfließen zu lassen“, wurde Wirklichkeit.

Harmonisch fügt sich der elegante Gebäudekomplex in die hohenlohische Landschaft. Nach dem im Sommer 2017 in Betrieb genommenen Kammermusiksaal, dem Großen Saal für Veranstaltungen mit bis zu 2.500 Gästen, dem großzügigen Open-Air-Gelände und einem weitläufigen Skulpturengarten haben nun die Schlüsselwerke moderner und zeitgenössischer Kunst der Sammlung Würth ein adäquates Refugium bezogen. Rund 39 Millionen Euro investierte Würth in den Ausbau.

Das Carmen Würth Forum mit dem Museum Würth 2 sichert der Würth-Gruppe einen Platz auf der deutschen Kulturlandkarte.

Das Carmen Würth Forum mit dem Museum Würth 2 sichert der Würth-Gruppe einen Platz auf der deutschen Kulturlandkarte. Foto: Simon Menges


Museum Würth 2 und Skulpturengarten

Die Sammlungspräsentation „Weitblick. Reinhold Würth und seine Kunst“ im neuen Museum Würth 2 spürt den ausgedehnten Streifzügen des Sammlers Reinhold Würth nach durch unterschiedlichste Bewegungen, Stile und Tendenzen der Kunstwelt vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Werke von Liebermann, Kirchner, Beckmann, Picasso oder Munch bis zu Baselitz, Hockney, Richter, Kapoor oder Longo formieren sich zu drei Themenfeldern: Aspekte der Abstraktion, Natur und Landschaft sowie Metamorphosen der Figur.

Rund um das Carmen Würth Forum wartet der neu angelegte Skulpturengarten mit weiteren Akzenten auf und setzt ein Ensemble internationaler Bildhauerkunst je nach Licht, Wetterlage und Jahreszeit immer wieder neu in Szene. Unter den 55 überwiegend monumentalen Werken: Skulpturen von Eduardo Chillida, Anthony Caro, Tony Cragg, Niki de Saint Phalle oder Magdalena Jetelová. Besucherinnen und Besucher können sich mit der App „Museum Würth 2“ individuell führen lassen.

Rund um das Carmen Würth Forum wartet der neu angelegte Skulpturengarten mit weiteren Akzenten auf und setzt ein Ensemble internationaler Bildhauerkunst je nach Licht, Wetterlage und Jahreszeit immer wieder neu in Szene.

Rund um das Carmen Würth Forum wartet der neu angelegte Skulpturengarten mit weiteren Akzenten auf und setzt ein Ensemble internationaler Bildhauerkunst je nach Licht, Wetterlage und Jahreszeit immer wieder neu in Szene. Foto: Simon Menges


Museum Würth

Mit bloßen Händen und viel Ölfarbe verwandelt der Berliner Freiluftmaler Christopher Lehmpfuhl Stadtansichten und Landschaften in lichtdurchflutete pastose Gemälde von großem Format. Bevorzugtes Thema sind die Brüche und der Wandel seiner Heimatstadt. Kraftvolle Sequenzen widmet er etwa Berlins vieldiskutierter neuer Mitte, dort, wo die Ruine des alten Stadtschlosses dem Palast der Republik weichen musste und dieser nun dem Humboldt Forum im wieder rekonstruierten Schloss. Im Atelier entstand hingegen eine Serie von Kabinettstücken, in der er den Abschied von seinen 2018 verstorbenen Eltern verarbeitet. Die Motive seiner ausnahmsweise mit dem Pinsel gemalten Trauerarbeit holte er sich aus dem Fotoalbum des Vaters. Zeitgleich zur Ausstellung „Christopher Lehmpfuhl – Zwischen Pathos und Pastos“ (21. Oktober 2019 bis 10. Januar 2021) widmete das Museum Würth der irischen Bildhauerin Eva Rothschild die Kabinettausstellung „Skulptur als Unterbrechung des Raumes“. Rothschild ist die 13. Preisträgerin des Robert-Jacobsen-Preises der Stiftung Würth.

Momentaufnahmen von Island bis Indien lassen die Museumsbesucher den Künstler Christopher Lehmpfuhl auf seinen Malreisen in alle Welt begleiten.

Momentaufnahmen von Island bis Indien lassen die Museumsbesucher den Künstler Christopher Lehmpfuhl auf seinen Malreisen in alle Welt begleiten.


Kunsthalle Würth

Der vielfältigen Gegenwartskunst der Sammlung Würth widmete sich die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall und zeigte 2020 mit „Lust auf mehr“ 170 Neuerwerbungen von Kunst nach 1960. Darunter Minimalisten wie Daniel Buren oder Günther Förg und wichtige Protagonisten der deutschen Figuration von Markus Lüpertz und Jörg Immendorff bis zu Anselm Kiefer oder A. R. Penck. Als Meister des großen Formats empfahlen sich zudem erstmals in der Sammlung Würth zeitgenössische US-Amerikaner von Frank Stella über John Baldessari und David Salle bis zu David Lynch. Im Begleitprogramm beeindruckten unter anderem der Literaturkritiker Denis Scheck und Burgschauspieler Cornelius Obonya.

Auch in den Sommermonaten 2020 pilgerten an manchen Tagen bis zu 1.000 Kunstinteressierte unter Einhaltung der Hygieneregeln in die Kunsthalle Würth.

Auch in den Sommermonaten 2020 pilgerten an manchen Tagen bis zu 1.000 Kunstinteressierte unter Einhaltung der Hygieneregeln in die Kunsthalle Würth. Foto: Ufuk Arslan


Kunstdependancen und Sammlung Würth auf Reisen

Die zehn europäischen Kunstdependancen der Würth-Gruppe eröffneten trotz coronabedingter Pausen gleich mehrere Ausstellungen, darunter eine groß angelegte Retrospektive zu Christo und Jeanne-Claude im elsässischen Erstein oder die facettenreiche Themenschau „Wasser – Wolken – Wind“ bei Würth Niederlande in ‘s-Hertogenbosch.

Zahlreiche Werke waren 2020 als Leihgaben in internationalen Museen wie dem Centre Pompidou in Paris, der Albertina in Wien oder dem Metropolitan Museum of Art in New York zu Gast. Die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin zeigte bis 1. November 2020 das 25-teilige Monumentalensemble „The Last Judgement Sculpture“ von Anthony Caro.

Kunsterlebnisse unter freiem Himmel bieten in Salzburg Skulpturen der Sammlung Würth im Garten bei Schloss Arenberg und als Walk of Modern Art in der Innenstadt. Auch in Künzelsau sind elf zeitgenössische Plastiken in situ installiert.

Die Collage „L’Arc de Triomphe, Wrapped (Project for Paris) Place de l’Étoile – Charles de Gaulle“ aus der Sammlung Würth, Inv. 18.389 bietet einen Ausblick auf das ultimative Projekt Christos, der im Mai 2020 verstarb. Sein Team wird die Verhüllung des Triumphbogens 2021 realisieren.

Die Collage „L’Arc de Triomphe, Wrapped (Project for Paris) Place de l’Étoile – Charles de Gaulle“ aus der Sammlung Würth, Inv. 18.389 bietet einen Ausblick auf das ultimative Projekt Christos, der im Mai 2020 verstarb. Sein Team wird die Verhüllung des Triumphbogens 2021 realisieren.


Klassik bei Würth

Konzertgenuss von Weltklasse erfüllte erneut die Säle im Carmen Würth Forum. Begeisterte Besucherinnen und Besucher genossen die Konzerte der Würth Philharmoniker und ihrer illustren Gäste, darunter Sonya Yoncheva, Paavo Järvi und die Camerata Salzburg. Das noch junge Orchester verzückte sein Publikum erneut mit packenden Auftritten sowie einem abwechslungsreichen Konzertkalender und oszillierte musikalisch mühelos zwischen zartesten Klängen und dramatisch aufbegehrender Wucht. Seit Januar 2020 entwickelt der Mailänder Claudio Vandelli als fester Chefdirigent die Spielqualität und schöpferische Leidenschaft des Klangkörpers noch einmal weiter. Die Würth Philharmoniker wurden 2017 auf Initiative von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth ins Leben gerufen.

Virtuose Geigenkunst auf einem historisch wertvollen Instrument ermöglicht zudem die Reinhold Würth Musikstiftung gGmbH, die im Oktober die „Stradivari Ex Ries 1693“ des italienischen Geigenbaumeisters Antonio Stradivari an die hochtalentierte Violinistin Veronika Eberle übergab.

Sopranistin Sonya Yoncheva ließ bei der Saisoneröffnung des Klassikprogramms im Carmen Würth Forum am 3. Oktober 2020 mit den Würth Philharmonikern Wohlklänge durch den Großen Saal fließen.

Sopranistin Sonya Yoncheva ließ bei der Saisoneröffnung des Klassikprogramms im Carmen Würth Forum am 3. Oktober 2020 mit den Würth Philharmonikern Wohlklänge durch den Großen Saal fließen.


30. Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland

STIFTUNG WÜRTH

Frischer Wind für die Klassik: Der mit 15.000 Euro dotierte Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland wurde am 7. September 2020 an die junge norddeutsche philharmonie verliehen. Ausgezeichnet wurde das Orchester für seine „unkonventionellen Impulse zu einer Zukunftsmusik von heute“, hieß es zur Begründung. Es begeistere mit Selbstinitiative, Tatendrang und neuen Aufführungsformaten.

Das Ensemble wurde 2010 von jungen Musikerinnen und Musikern gegründet. Die Künstlerinnen und Künstler wollen moderne Formen des Konzerts ausloten. 2019 realisierte das Orchester etwa mit dem Dirigenten Christoph Altstaedt das Detect Classic Festival, bei dem mit einer Fusion von klassischer und elektronischer Livemusik einem jungen Publikum Wege zur Klassik eröffnet werden sollen. Die Jeunesses Musicales Deutschland und die Stiftung Würth vergeben den Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland seit 1991.

Strahlende Gesichter bei der Verleihung des 30. Würth-Preises der Jeunesses Musicales Deutschland an die junge norddeutsche philharmonie im Carmen Würth Forum

Strahlende Gesichter bei der Verleihung des 30. Würth-Preises der Jeunesses Musicales Deutschland an die junge norddeutsche philharmonie im Carmen Würth Forum


12. Würth-Preis für Europäische Literatur

STIFTUNG WÜRTH

Der israelische Schriftsteller David Grossman ist am 23. September 2020 mit dem 12. Würth-Preis für Europäische Literatur ausgezeichnet worden. Die Stiftung Würth ehrte ihn bei einer Preisverleihung via Skype, da der Autor coronabedingt nicht aus Israel ausreisen konnte. Die Jury, bestehend aus dem Vorsitzenden Harald Unkelbach, Anna Maria Carpi, Harald Hartung, Sigrid Löffler, Péter Nádas, Christoph Ransmayr, Denis Scheck und Jürgen Wertheimer, würdigte „seine moralische Integrität, seine Unbestechlichkeit und seinen Mut“. Das Publikum kennt David Grossman nicht nur als Autor von Romanen und Kinderbüchern, sondern auch als politisch engagierten Bürger. „Seit dem Verstummen seines Freundes Amos Oz gilt seine Stimme als die wichtigste seines Landes und seiner Zivilgesellschaft“, betonte Ulrich Raulff, Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen, in seiner Laudatio. Der mit 25.000 Euro dotierte Würth-Preis für Europäische Literatur wird alle zwei Jahre vergeben.

Der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Würth und der Jury des Preises Harald Unkelbach, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stiftung Würth Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Autor David Grossman, der Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Raulff und die Geschäftsbereichsleiterin Kunst und Kultur der Würth-Gruppe C. Sylvia Weber (von links).

Der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Würth und der Jury des Preises Harald Unkelbach, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stiftung Würth Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Autor David Grossman, der Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Raulff und die Geschäftsbereichsleiterin Kunst und Kultur der Würth-Gruppe C. Sylvia Weber (von links).


Kulturhaus Würth mit Bibliothek Frau Holle

Das Kulturhaus Würth mit Bibliothek Frau Holle wurde 2017 auf Initiative von Carmen Würth eröffnet. Herzstück des Hauses mit dem charmanten Interieur ist die frei zugängliche Privatbibliothek der Initiatorin.

Vielfältige Angebote rund um das gesprochene, gesungene und geschriebene Wort, die meist von Carmen Würth initiiert werden, bereichern das kulturelle Leben der Stadt Künzelsau und führen ein breites Publikum an Literatur heran: Grundschulkinder haben die Möglichkeit, ihre erste Lesung zu erleben, Jugendliche und Erwachsene können prominente Autorinnen und Autoren kennenlernen, sich mit spannenden Biografien und Lebenswegen beschäftigen oder in der Singbar zu zwanglosen Singtreffs zusammenkommen. Dank des guten Hygienekonzepts zogen trotz Pandemie zahlreiche Veranstaltungen wie etwa das Kabarett „Liebling der Schwerkraft“ mit Katinka Buddenkotte literaturbegeisterte Gäste an.

Ruheoase in turbulenten Zeiten:  das Kulturhaus Würth mit Bibliothek Frau Holle

Ruheoase in turbulenten Zeiten:
das Kulturhaus Würth mit Bibliothek Frau Holle


In aller Kürze

+++ In der Gesprächsreihe „Treffpunkt Forum“ im Carmen Würth Forum diskutierten 2020 Krimibestseller-Autor Sebastian Fitzek, Schauspieler Axel Milberg und der Moderator und Satiriker Pierre M. Krause mit Moderatorin Bernadette Schoog über das aktuelle Tagesgeschehen. +++ Überregionale Strahlkraft bewiesen auch 2020 die Alten Meister in der Sammlung Würth rund um die Schutzmantelmadonna von Hans Holbein dem Jüngeren. Rund 590.000 Besucherinnen und Besucher zählte die Johanniterkirche in Schwäbisch Hall, seitdem das Gebäude aus dem 12. Jahrhundert 2008 umfassend saniert als Museum wiedereröffnet wurde. +++ Ins Universum Dieter Roth in der Sammlung Würth entführte bis 26. April 2020 die Ausstellung „(na, fritze?) lakritze“ in der Hirschwirtscheuer in Künzelsau. Ab 8. Mai 2020 bezauberten dort vibrierende, flirrende Bilder in leuchtender Farbigkeit in der Werkschau „Ute Schmidt – In Bewegung“. +++

Die Hände sprechen immer mit: Schauspieler Axel Milberg, beliebt als „Tatort“-Kommissar Borowski, gab in der Gesprächsreihe „Treffpunkt Forum“ dem Publikum in munteren Anekdoten Einblicke in sein Leben.

Die Hände sprechen immer mit: Schauspieler Axel Milberg, beliebt als „Tatort“-Kommissar Borowski, gab in der Gesprächsreihe „Treffpunkt Forum“ dem Publikum in munteren Anekdoten Einblicke in sein Leben.