Bulletin
Bericht des Beirats

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht“ – mit diesen Worten hat uns Außenministerin Annalena Baerbock am Morgen des 24. Februar 2022 klargemacht, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Wir alle wähnten uns mit der Wiedervereinigung 1990 und dem Ende des Kalten Krieges in Sicherheit. Wir dachten, der Konflikt zwischen West und Ost sei beigelegt, Diplomatie und starke Bündnisse seien Garanten für Frieden und Freiheit.

Die Würth-Gruppe trägt Verantwortung für über 83.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über vier Millionen Kundinnen und Kunden weltweit vertrauen darauf, dass Würth auch in schwierigen Zeiten als verlässlicher Partner an ihrer Seite steht. Würth ist als Familienunternehmen getragen von einer starken Wertekultur, die geprägt ist von gegenseitigem Respekt und Toleranz. Auf diesem Fundament basiert auch der europäische Gedanke einer friedlichen Weltordnung. Dies alles gibt mir Zuversicht, dass unsere Sehnsucht nach Frieden letztlich stärker ist als Krieg und Terror. Meine Gedanken sind bei all den getrennten Familien, bei den Menschen in der Ukraine, die ihre Heimat verlassen auf der Suche nach Sicherheit, und bei denen, die dort ihr Leben riskieren für eine bessere Zukunft. So hoffe ich, dass unsere Spende von einer Million Euro Unterstützung bietet in dieser schwierigen Zeit. Auch die Solidarität im Konzern ist groß: Unsere Mitarbeitenden sammeln Sachspenden, um den Menschen in der Ukraine zu helfen.

Die Würth-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2021 sehr erfolgreich abgeschlossen. Mit einem Umsatz von 17,1 Milliarden Euro wuchs der Konzern um 18,4 Prozent. Das Betriebsergebnis stieg auf 1,3 Milliarden Euro. Wie sich dieser Krieg auf das kommende Geschäftsjahr auswirken wird, vermag niemand abzuschätzen. Die deutsche Wirtschaft setzt auf ein Ende der Coronakrise, was zumindest an dieser Stelle Hoffnung macht. Ich selbst setze meine Kraft und Zuversicht in jedes Gespräch mit Kunden, Mitarbeitern und jedem Menschen, dem ich begegne, verknüpft mit der Botschaft, dass der Einsatz für Frieden und Freiheit, die Grundpfeiler unseres Zusammenlebens, bei jedem Einzelnen von uns beginnt. Wir alle tragen Verantwortung. Wir alle entscheiden, wie die Zukunft unserer Kinder aussehen wird.

 

Arbeit des Beirats

Der Beirat der Würth-Gruppe tagte 2021 in vier ausführlichen Sitzungen, zusätzlich wurde in einer außerordentlichen Beiratssitzung am 3. Februar 2021 die Erweiterung der Konzernführung von vier auf fünf Mitglieder beschlossen. Grundlage aller Sitzungen waren jeweils Berichte der Konzernführungsmitglieder über die Geschäftslage, die Planung sowie das Chancen- und Risikomanagement. Alle Geschäfte, die den Statuten nach zustimmungspflichtig sind, wurden rechtzeitig zur Entscheidung vorgelegt und vom Beirat eingehend beraten. In dringenden Fällen erfolgte eine Beschlussfassung im Umlaufverfahren.

Auch 2021 war die Arbeit des Beirats durch die COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf das Unternehmen geprägt. Der Beirat stand der Konzernführung unterstützend zur Seite. Ziel der Beiratsarbeit war es, neben dem kurzfristigen Blick auf die Bewältigung der Pandemie weiter an der generellen strategischen Entwicklung der Würth-Gruppe zu arbeiten. Insoweit blieben auch 2021 die Themen rund um die Digitalisierung des Geschäftsmodells und der Prozesse im Fokus und gewannen durch die Pandemie noch an Bedeutung. Ein weiteres Fokusthema war die Sicherstellung der Warenverfügbarkeit. Regionale Schwerpunkte des Beirats waren die Aktivitäten der Würth-Gruppe in Nordamerika sowie in Asien, insbesondere in China.

Der Beirat hat die Arbeit der Konzernführung kontinuierlich überwacht und sie bei ihrer Führungsaufgabe, bei der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens sowie bei wichtigen Einzelthemen unterstützt. Zudem ließ sich die Vorsitzende des Beirats außerhalb der Gremiensitzungen von den Mitgliedern der Konzernführung regelmäßig über die aktuelle Entwicklung und relevante Vorgänge im Unternehmen informieren.

Die drei eingerichteten Ausschüsse des Beirats (Personal-, Prüfungs- und Investitionsausschuss) haben 2021 je dreimal getagt. Diese Sitzungen dienen der Effizienzsteigerung der Beiratsarbeit und der Vorbereitung komplexer Sachverhalte. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig ausführlich an das Gesamtgremium über die Arbeit der Ausschüsse.

Am 27. April 2021 befasste sich der Prüfungsausschuss des Beirats eingehend mit dem Konzernabschluss 2020 nebst Konzernlagebericht, dem ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wurde, sowie mit dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers, der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der Prüfungsausschuss hat diese Unterlagen geprüft und zustimmend zur Kenntnis genommen. Ein Fokus der Arbeit des Prüfungsausschusses lag 2021 auf der zukunftsgerichteten Sicherstellung der Wirksamkeit des Risikomanagements, der Internen Revision und der Compliance-Strukturen in der Würth-Gruppe sowie auf der strategischen Ausrichtung der IT der Würth-Gruppe.

Der Investitionsausschuss des Beirats hat die zustimmungspflichtigen Investitionsvorhaben geprüft und nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit kategorisiert. Des Weiteren befasste sich der Ausschuss mit dem Investitionscontrolling, auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Pandemie auf die kurzfristige Geschäftsentwicklung. Die Würth-Gruppe hielt auch 2021 an ihrer Investitionskultur als Wachstumsvoraussetzung für das Unternehmen fest. Die Unternehmensplanung mit dem Investitions- und Finanzplan der Würth-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 wurde vom Beirat in seiner Sitzung am 10. Dezember 2021 auf Vorschlag des Investitionsausschusses genehmigt.

Der Personalausschuss des Beirats beschäftigte sich in seinen Sitzungen mit allen Personalmaßnahmen, die in den Kompetenzbereich des Beirats fallen. Die themenbezogenen Schwerpunkte der Ausschussarbeit lagen in den Bereichen Personalentwicklung, Nachfolgeregelungen für Führungskräfte und in der Gestaltung der Anreiz- und Vergütungssysteme im Management. Der Personalausschuss hat Beschlusskompetenz in Bezug auf die Anstellungsverträge sowie die Vergütung von Führungskräften.

Der Beirat der Würth-Gruppe bedankt sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Konzernführung und dem Stiftungsaufsichtsrat, in besonderem Maße bei dessen Vorsitzendem Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth. Obwohl das Geschäftsjahr 2021 weiterhin stark von der COVID-19-Pandemie geprägt war, konnte es sehr erfolgreich abgeschlossen werden. Für diese herausragende Leistung gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches Dankeschön. Vor allem bedanken wir uns aber bei allen Kundinnen, Kunden und Geschäftspartnern für ihre Treue und die Loyalität gegenüber der Würth-Gruppe.

Ihre

Bettina Würth

Vorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe

Weiterer Bericht

Robert Friedmann - Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe

Bericht der Konzernführung

Robert Friedmann

Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe

(Photo: Frank Blümler)